Samstag, 10. März 2012

Die ISO 9001: immer gut, neutral und objektiv?


Eine Zertifizierung nach der ISO 9001:2008 sollte natürlich genau diese Eigenschaften besitzen und Qualität nachweisbar und transparent machen. Leider trifft man dennoch auf Unternehmen, bei denen man sich fragen muss, wie sie mit ihren vorhandenen Prozessen zur Zertifizierung kommen konnten. Wurde die Norm hier aufgeweicht oder eine Zertifizierung aus Gefälligkeit erteilt?
Falls das so ist, wurde in solch einem Unternehmen nicht wirklich ein QM-System eingeführt, sondern lediglich punktgenau auf die Zertifizierung hingearbeitet. Das ist nicht Sinn und Zweck der ISO 9001. Sie zielt auf ein lebendiges QMS ab, das vom gesamten Betrieb  getragen und täglich gelebt wird. Zusätzlich regelt diese Norm auch Punkte, die ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sind, etwa Aspekte zum Umwelt- und Arbeitsschutz.
Es kommt leider vor, dass selbst akkreditierte Zertifizierer ihre Arbeit nicht an der wahren Qualität eines Unternehmens auszurichten scheinen, sondern eine Zertifizierung aus Gefälligkeit vergeben oder – aus welchen Gründen auch immer – nicht gründlich genug vorgehen. Hier erfüllt die ISO 9001 ihren eigentlichen Zweck nicht mehr. Dies kann sich zum Schaden sowohl für die Norm als auch für engagierte Betriebe entwickeln, die sie so einsetzen, wie es vorgesehen ist. Somit ergibt sich, dass bei einem Zertifizierer ebenso auf Qualität geachtet werden muss wie bei jedem „normalen“ Betrieb.
Es gibt aber auch immer noch Unternehmensleitungen, die den Sinn und Wert eines gut funktionierenden QMS nicht erfasst haben und es nur deshalb einführen, weil Kunden es verlangen oder weil Konkurrenzbetriebe es ebenfalls haben. Diese Geschäftsführer müssen gezielt angesprochen werden – Überzeugungsarbeit ist hier wichtig. Dann erkennen sie, welche Vorteile und Chancen sie aus der ISO 9001 ziehen können.
Eine individuelle Beratung setzt hier an und kann gleichzeitig die Vorurteile abbauen helfen, die immer noch gegenüber dem QM bestehen, beispielsweise viel Arbeit, Verwaltungsaufwand oder eine Papierflut.
Eine Zertifizierung, deren Wert fragwürdig ist und bei dem die Qualität nicht stimmt, ist nicht von Dauer. Zum einen fällt den Kunden schnell auf, dass die Leistungen und die Eigenwerbung „Wir sind ISO-9001-zertifiziert“ nicht übereinstimmen. Sobald dieser Eindruck sich ausweitet, wirkt sich das auf das Kundenverhalten aus. Zum anderen kann das Unternehmen in Folgeaudits – erst recht, wenn diese unangekündigt stattfinden – nicht bestehen, die ganze Mühe war umsonst und die Beteiligten glauben erst recht nicht an den Sinn des QM.
Jeder, der eine Ware oder Dienstleistung erwirbt, wünscht sich Qualität. Die ISO 9001 sollte einen glaubwürdigen Maßstab dafür liefern, indem sie wirksam umgesetzt und aktiv gelebt wird.  
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